Im Kanton Solothurn ist die Sekundarstufe I in drei Anforderungsniveaus unterteilt: Sek B (Basisanforderungen), Sek E (erweiterte Anforderungen) und Sek P (Progymnasium). Die Sek B und Sek E dauern jeweils drei Jahre und bereiten hauptsächlich auf die Berufsbildung vor. Die Sek P hingegen umfasst derzeit zwei Jahre und ermöglicht den direkten Übertritt ins Gymnasium. Aktuell gibt es Bestrebungen, die Dauer der Sek P auf drei Jahre zu verlängern, analog zur Sek B und Sek E. Zudem soll die Berufsbildung stärker in die Sekundarstufe I integriert werden.
Diese Reformen zielen darauf ab, die Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Bildungswegen zu erhöhen und den Schülerinnen und Schülern mehr Zeit für ihre Bildungs- und Berufswahl zu geben. Ein dreijähriger Bildungsgang für alle Niveaus würde einen einheitlichen Übertrittspunkt in die Sekundarstufe II schaffen und die Chancengleichheit fördern. Die Initiative für diese Änderungen geht von den Bildungsbehörden des Kantons Solothurn aus, die sich an den nationalen Vorgaben des HarmoS-Konkordats orientieren. Dieses sieht eine Harmonisierung der Bildungsstrukturen in der Schweiz vor, um die Mobilität und Vergleichbarkeit der Abschlüsse zu verbessern. Die geplanten Reformen sollen sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler optimal auf die Anforderungen der Sekundarstufe II vorbereitet werden, sei es für eine weiterführende Schule oder eine berufliche Ausbildung.
Die Gegner der Reform argumentieren, dass die zusätzlichen finanziellen und organisatorischen Aufwände die Vorteile nicht rechtfertigen. Zudem wird befürchtet, dass die geplante Umstellung die Schulen und die Lehrkräfte überfordern könnte (verbunden mit dem Lehrkräftemangel), ohne den gewünschten Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler zu erzielen (Insbesondere sehr leistungsstarke Schülerinnen und Schüler).